Auf den heimischen Äckern wird am falschen Ende gespart

08.01.2024

Sparen – immer ein guter Neujahrsvorsatz. Gerade für die Bundesregierung aufgrund der großen Haushaltslücke jedoch ein schwieriges Unterfangen, das egal wo der Rotstift angesetzt wird, nicht zur Steigerung der Beliebtheitswerte beiträgt. 
 
 Nach Gesprächen mit Wittener Landwirtinnen und Landwirten wird deutlich, dass allein die stufenweise Abschaffung der Steuervergünstigungen beim Agrardiesel eine erhebliche Einkommensbelastung der zumeist familiär geführten Betriebe darstellen werde. Auch die in der Wertschöpfungskette miteinander verbundenen Unternehmen in den vor- und nachgelagerten Bereichen der Primärproduktion werden betroffen sein. Der bestehende Wettbewerbsdruck und der sich dadurch zusätzlich verstärkende europäische und internationale Wettbewerbsnachteil wird es darüber hinaus für die heimischen Unternehmen nicht möglich machen, die Kosten komplett an die Kunden weiterzugeben. 

Die Abschaffung der Kfz-Steuerbefreiung für Fahrzeuge mit den sogenannten „grünen Nummernschildern“ war aus Sicht der CDU-Witten ebenfalls inakzeptabel und die Rücknahme dessen nur ein erster richtiger Schritt. 

Landwirte/-innen bekräftigten mir gegenüber, wie wichtig ihnen ein umweltschonender landwirtschaftlicher Anbau ist. Die stets geforderte Reduktion des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln führe z. B. jedoch automatisch dazu, dass die Ackerbodenflächen vermehrt mechanisch bearbeitet werden müssen. Das wiederum führe durch die vermehrten Fahrten zu einem erhöhten Dieselverbrauch, der in dem Sektor leider noch immer alternativlos ist. Die geplante  Streichung der Agrardieselrückvergütung treffe somit auch gerade die landwirtschaftlichen Betriebe, die eine Umstellung in diesem Sektor vorantreiben. 

Die Landwirtschaft ist das Fundament unserer Versorgungs- und Ernährungssicherheit. Ich teile ihr Anliegen und unterstütze friedliche Proteste. Jedoch möchte ich an dieser Stelle auch an alle appellieren sich von jeglicher Form von Gewalt zu distanzieren. Auch die Blockaden auf Autobahnen sind im Rahmen unseres Versammlungsgesetzes verboten. Unsere Demokratie lebt von der Diskussion und einem respektvollen Miteinander. Lassen Sie uns diese Ebene nicht verlassen. 

Ihre Sarah Kramer