Meinung zur Messerattacke im Wittener Rathaus

19.01.2022

Liebe Wittener, 

es sind zwar schon einige Tage seit der schrecklichen Messerattacke auf einen Sicherheitsmitarbeiter im Rathaus vergangen, dennoch beschäftigt mich das Thema bis heute. Am 12.01.2022  wurde ein Sicherheitsmitarbeiter unseres Rathauses von einem mit einem Messer bewaffneten Mann im Gesicht und an den Beinen verletzt. 

Gegen den 34-jährigen und bereits vorbestraften Tatverdächtigen wurde bereits ein Untersuchungshaftbefehl wegen versuchten Totschlags erlassen - die Ermittlungen dauern an. 
 

Unser Bürgermeister Lars König hat direkt nach der Tat mit dem Verletzten Kontakt aufgenommen und sich nach seinem Gesundheitszustand erkundigt. Lebensgefahr besteht zum Glück nicht mehr - das Alles hätte aber auch anders ausgehen können!

Ich hoffe sehr, dass er das Krankhaus schnell wieder verlassen kann und seine Genesung weiterhin gut voranschreitet. Und ich hoffe auch, dass die von dem Vorfall betroffenen Mitarbeiter der Stadt Witten das Erlebte verarbeiten können. Lars König hat auch dahingehend psychische Unterstützung angeboten. 
 

Dieser entsetzliche Fall zeigt, dass wir der steigenden Zahl von Übergriffen auf Amtsträger und städtische Bedienstete, aber auch auf Polizisten, Rettungskräfte und die Feuerwehr noch mehr entgegensetzen müssen. Es muss aber auch sichergestellt sein, dass städtische Mitarbeiter, die im staatlichen Auftrag Bürgerkontakte haben, bestmöglich geschützt sind. Dies hat sich BM Lars König jetzt vorgenommen und setzt sich dafür ein, dass die Sicherheitsmitarbeiter mit einer Stichschutzweste ausgestattet werden. Sehr begrüße ich auch, dass die Zutrittskontrolle sofort mit Mitarbeitern des KOD personell verstärkt wurde. Wichtig ist, dass sich Mitarbeiter und Bürger im Rathaus weiterhin sicher fühlen können. 
 

Nach jedem dieser Vorfälle müssen wir uns erneut fragen: was dagegen zu tun ist, wie wir vorbeugen können und wie wir den Betroffenen bei der Verarbeitung des Geschehenen helfen können, da sich solche Fälle nicht zu 100% verhindern lassen. 
 

Abschließend ist mir eines ganz wichtig: und zwar, dass wir politischer Bauernfängerei entgegentreten und den Bürgern das Gefühl nehmen, dass die Sicherheitsbehörden ihnen etwas verschweigen würden. Von daher begrüße ich ausdrücklich die Absicht von Innenminister Reul, zukünftig die Herkunft aller Tatverdächtigen zu nennen. Denn damit können wir den Rechtspopulisten den Wind aus den Segeln nehmen. Wenn Probleme da sind, erwarten die Menschen, dass die Politik sie anspricht und löst – dabei sollte nichts verheimlicht werden: Nur Taten sichern Zukunft.