
Unsere Blaulichtorganisationen, wie Feuerwehr, Polizei, THW, ASB, DRK und viele weitere haben in den letzten Jahren Unglaubliches geleistet. Denken wir an die Corona-Pandemie, Flutkatastrophe, Großeinsatzlagen und auch all die Unterstützung bei der Versorgung und Unterbringung von geflüchteten Menschen. Es wurde bis zur persönlichen Erschöpfung gearbeitet. Warum? Um den Menschen zu helfen. "In meinen Augen leisten sie außergewöhnliches für unser Allgemeinwohl. Sie sorgen für Sicherheit, sie stellen sich in den Dienst der Gesellschaft.“ Vielfach ist es gar nicht bekannt, mit welchem ehrenamtlichen Engagement sie ihrer Berufung nachgehen.
Der zunehmende Mangel an Respekt führt seit Jahren auch zu einer Steigerung der Angriffe auf die Polizei, Hilfs- und Rettungskräfte. „Ich selbst habe es als Polizistin bereits miterlebt und habe mich daher im Rahmen meiner gewerkschaftlichen Tätigkeit schon vor Jahren gegen polizeifeindliche Schmierereien eingesetzt. Respekt für großartige Arbeit schafft man durch bestimmtes, ehrliches, gewissenhaftes und integres Auftreten und vor allem auch durch Nähe und Miterleben. Ich würde es begrüßen, wenn es wieder 'cool' würde, sich für andere Menschen einzusetzen."
Wenn junge Leute dann wieder Lust hätten, sich ehrenamtlich zu engagieren oder gar ihre Berufung darin fänden, anderen Menschen zu helfen, wäre das spitze. Aber es sind nicht nur sinkende Mitgliederzahlen der Organisationen. Die Feuerwehr z. B. hat teilweise auch das Problem der zeitlich eingeschränkten Verfügbarkeit ihrer Freiwilligen. Diese stehen voll im Berufsleben und sind, wie nicht selten heutzutage, auch Pendler, sodass sie nicht „mal eben“ zur Wache kommen können.
Warum die Thematik gerade jetzt eingebracht wurde? Die Corona-Pandemie hat jungen Menschen viel abverlangt. Gesellige Zusammenkünfte beschnitten, soziale Interaktion erschwert und die schönen Dinge des Lebens stark limitiert. „Gerade in Hilfsorganisationen werden der Gemeinschaftssinn geschärft und Teamwork gelebt. Das sind meines Erachtens wichtige Dinge für unsere persönliche Entwicklung.“
Es steht außer Frage, dass eine Balance zwischen der regulären Unterrichtszeit und der Zeit für unterrichtsferne Veranstaltungen, wie z. B. der Durchführung eines Blaulichttages, bestehen muss. Und natürlich gilt unseren Lehrerinnen und Lehrern, die Tag für Tag - auch unter schwierigen Rahmenbedingen – ihr Bestes geben, ein Höchstmaß an Anerkennung. Sie stehen zudem vor noch größeren Herausforderungen: Denken wir nur an die ab 2026 beginnende schrittweise Einführung der Ganztagsbetreuung in der Grundschule sowie an die noch ungewisse Anzahl von Schulkindern aus der Ukraine.
Um diese nicht zusätzlich stark zu belasten, könnte man hier verschiedenste Ansätze, wie einen Tag während einer AG-Woche kurz vor den Sommerferien diskutieren. Ich selbst war auf der Hardenstein-Gesamtschule Schulsanitäterin. Der ASB Witten e. V. bildete uns fort und wir nahmen sogar an Wettbewerben teil. Vielleicht kann man hier auch an bestehende Projekte anknüpfen und darauf aufbauen. In Köln wird beispielsweise ein „Grundlehrgang Feuerwehr“ in Form einer AG durchgeführt und auch in Lüdenscheid sind Projekte in Planung. „Ich bin mir sicher, dass es bereits tolle Ideen und Konzepte gibt. Gemeinschaftssinn und Respekt sind fürs Leben wichtig. Lernen kann man sie am besten aktiv.“
Daher begrüße ich es, dass Vertreter der Schulen im Schulausschuss der Idee eines Blaulichttages positiv gegenüberstehen und der Wittener Schuldezernent die Thematik im nächsten Treffen der Schulleitungen anspricht.
„Ich bin der festen Überzeugung, dass der Respekt gegenüber und der Nachwuchs für unsere Hilfsorganisationen wichtig sind. Denn machen wir uns nichts vor, extreme Unwetterereignisse, wie in der Vergangenheit geschehen und in bester Erinnerung, werden künftig sicher zu Situationen führen, an denen wir unsere Blaulichtorganisationen brauchen.“
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